den Faden aufnehmen – Installationen aus Ton und Textilem

Als Forum für Textilkunst hat sich das Museum Tuch + Technik etabliert – eine Kunst mit vielen Facetten: Die Ausstellung mit Werken von Danijela Pivašević-Tenner, „den Faden aufnehmen – Installationen aus Ton und Textilem“, zeigt Arbeiten, die durch die Kombination zweier völlig verschiedener Materialien, fließendem Stoff und harter Keramik, Spannung erzeugen. Die Ausstellung ist vom 27. April bis 29. September 2019 zu sehen.

Danijela Pivašević-Tenner hat ihre künstlerische Ausbildung 1995 mit einem Textildesign-Studium begonnen. Später widmete sie sich der Freien Keramik und Bildhauerei und studierte in Belgrad und Berlin. Ihre Arbeiten entstanden in den vergangenen Jahren u.a. in Israel, Argentinien, Indonesien, Slowenien oder Indien. In ihrem neuen Projekt hat sie auf diese Wurzeln zurückgegriffen und faszinierende Installationen geschaffen, die zum ersten Mal öffentlich zu sehen sind.

Die BesucherInnen durchschreiten mehrere Installationen und werden selbst Teil davon. Dem öffentlichen Aufruf der Künstlerin, alte Garderobe abzugeben, folgten viele Neumünsteraner. Daraus ist zum Beispiel eine raumgreifende Installation entstanden, die Porzellan und Textiles vereint. Hier werden nicht nur Fragen zum Zeitgeist einer globalen Warengesellschaft gestellt, sondern Kunst wird erneut erlebbar.

Pivašević-Tenner bezieht die Kunstbetrachtenden stets ein und entwickelt ihre Arbeiten in direkter Korrespondenz zum Ausstellungsort. Sie nimmt dabei „den Faden auf“ und setzt bewusst bei unseren gesellschaftlich geprägten Bedeutungen und Gewohnheiten an. So ist die Auseinandersetzung mit Alltagsobjekten wie Geschirr, Dekoren, Möbeln oder Verpackungen oft Inspiration ihrer Kunst.

Danijela Pivašević-Tenner blickt in diesem Jahr auf zehn Jahre Arbeit im Künstlerhaus Stadttöpferei Neumünster zurück. In dieser Zeit hat sie ein neues Konzept für diese renommierte Neumünsteraner Institution entwickelt. Seit 2013 erhalten junge Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt im Rahmen eines einmonatigen Stipendiums Gelegenheit, ihre künstlerische Ausdrucksform als Ceramic Artist in Residence weiterzuentwickeln und zu präsentieren.

Dr. Susanne Schwertfeger beim Ausstellungsrundgang während des 3. Internationalen Keramiksymposium Neumünster am 14. September 2019 (Fotos: Stefan Tenner)

 

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